Informationen zu älteren Geflüchteten

Krieg, Flucht und Ankommen in einem fremden Land sind für alle Menschen schwierig, unabhängig von ihrem Alter. Jüngeren Menschen eröffnen sich aber auch wieder neue Perspektiven. Für ältere Menschen kann das schwieriger sein. Sie erleben einen plötzlichen Bruch in ihrem Leben, der schwerer zu bewältigen ist, wenn er erst spät im Lebenslauf stattfindet. Ältere Geflüchtete, die früher eine gute Stelle hatten, können hier häufig nur noch eine schlecht bezahlte Tätigkeit ausüben oder überhaupt keine mehr. Die soziale Stellung als alter Mensch kann sich in der neuen Gesellschaft besonders stark verschlechtern. Die Erfahrung, sich nutzlos zu fühlen, wirkt sich negativ auf das Selbstvertrauen und das Wohlbefinden aus. Ältere Menschen verlieren durch die Flucht deutlich mehr als dass sie gewinnen.

Im hohen Alter über 80 Jahre oder bei körperlichen, psychischen und kognitiven Einschränkungen stellen sich zusätzliche Herausforderungen. Die älteren Geflüchteten benötigen vielleicht spezifische Hilfsmittel, professionelle Unterstützung oder medizinische und therapeutische Behandlung. Demenzerkrankte sind verwirrt und in ihrer Alltagsorientierung stark eingeschränkt. Dieses Problem kann sich in einer neuen, unbekannten Umgebung massiv verschärfen. Gravierende Erlebnisse im Krieg, auf der Flucht, die Erfahrung von Gewalt oder der Verlust von Angehörigen, all das kann Geflüchtete traumatisieren. Ihre psychische Gesundheit wird dadurch stark belastet. Die Strapazen einer Flucht schwächen alte und kranke Menschen zusätzlich.

Das Nationale Forum Alter und Migration publiziert hier Beispiele, wie ältere Geflüchtete, welche in der Schweiz Schutz suchen, begleitet und betreut werden, aus aktuellem Anlass mit einem Fokus zu Ukraine. Ausserdem ebenfalls verlinkt wichtige Forschungen aus diesem Gebiet und ein Blick über die Grenzen hinaus. Die Sammlung soll inspirieren und informieren und ist keinesfalls abschliessend zu betrachten.

Allgemeine Informationen

 

BAG

Schutzsuchende aus der Ukraine brauchen Gesundheitsinformationen. Hier finden sie Wissenswertes über das Gesundheitssystem in der Schweiz: über die medizinische Versorgung, die Krankenversicherung und andere Gesundheitsthemen – auf Ukrainisch und in weiteren Sprachen.

SRK

Telefonische Kurzberatung für Fachpersonen, die traumatisierte geflüchtete Menschen begleiten.

Alzheimer Schweiz

Hier finden Sie Information und Beratung rund um den Alltag mit Demenzerkrankten.

BAG/SRK: Migesplus

Erfahren Sie mehr über die medizinische Versorgung in der Schweiz. Informieren Sie sich über die Kranken- und Unfallversicherung und finden Sie Broschüren, Merkblätter und Filme zu allen Gesundheitsthemen.

SRK: Helpful

Informationen für geflüchtete Menschen aus der Ukraine:
Helpful ist eine Informationsplattform des Schweizerischen Roten Kreuzes und wird laufend aktualisiert.

Spitex Schweiz

Wenn Pflege Zuhause nötig wird, können Sie sich bei der Spitex informieren, wie Sie vorgehen müssen. Alle Kantone verfügen über entsprechende Stellen.

SRK

Nützliche Informationen für Gastfamilien in der Schweiz, die ältere geflüchtete Menschen aufnehmen.

Flüchtlingshilfe

Haben Sie Fragen zum Thema Ukraine? Hier finden Sie die entsprechenden Kontaktangaben und weitere Informationen.

Gesundheitsförderung Schweiz

Eine Fluchtsituation kann Stressreaktionen hervorrufen. Je nach Schweregrad können diese auch mit gesundheitsförderlichen Massnahmen bewältigt werden. Gesundheitsförderung Schweiz und das Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz weisen unten auf ausgewählte Dokumente für Fachpersonen hin, die geeignet sind, Kinder und Jugendliche, Eltern und ältere Menschen dabei zu unterstützen.

Good-Practice

 

Femmes-Tische / Männer-Tische

Femmes-Tische und Männer-Tische ist bestrebt, das Angebot stetig an neue Situationen anzupassen. Wir taten dies 2020, als wir von der Pandemie überrascht wurden und innert Kürze unser Angebot auf online umstellten. Wir tun dies auch 2022, als wir vom Krieg gegen die Ukraine überrumpelt wurden und nun unsere Gesprächsrunden und Materialien für die ukrainischen sprechenden Personen aufbereitet haben.   
Wir passen uns den Situationen an, doch es ist seit jeher ein Anliegen von Femmes-Tische und Männer-Tische, geflüchtete Menschen zu unterstützen – unabhängig ihrer Herkunft und auch dann, wenn ihr Ursprungsland gerade keine mediale Aufmerksamkeit erhält.

HEKS AltuM ZH
Good Practice Kochbuch

Während der Covid-19-Pandemie fühlte sich die Mehrheit der Teilnehmenden von «HEKS AltuM Zürich» aus ihrem gewohnten Alltag herausrausgerissen, gestresst und litt unter Angstzuständen, Hilflosigkeit, Depressionen und Einsamkeit. Um sie in dieser schwierigen Zeit besser zu unterstützen, hat «HEKS AltuM Zürich» ihnen verschiedene Aktivitäten und Tipps, wie sie ihre körperliche und psychische Gesundheit beibehalten könnten, angeboten. Dieses Kochbuch entstand als Ergebnis eines von vielen solchen Angeboten und gleichzeitig hat es erstmals gezeigt, welche kulinarische Fähigkeiten in den Teilnehmer:innen des Programms stecken.

HEKS AltuM AG

HEKS gestaltet Café-Treffen für ältere Migrant:innen und Geflüchtete. Die Treffen finden jeden Dienstag, 9 bis 11 Uhr im Haus zur Zinne, Kirchgasse 19 in Aarau statt. Das Angebot ist gratis und ohne Anmeldung.
Im Altersheim Herosé in Aarau betreibt HEKS eine Anlaufstelle für ukrainische Personen, welche im Altersheim platziert sind oder im Raum Aarau wohnen. Zwei Mitarbeitenden von HEKS Alter und Migration sind ebenfalls vor Ort und beraten zu altersspezifische Anliegen.

HEKS AltuM beider Basel

HEKS AltuM führt punktuell Erzählcafés für ukrainische Geflüchtete ab 55 und deren Angehörige durch. Bei den Erzählcafés sprechen sie über das Ankommen in der Schweiz und über das, was neu und anders hier ist. Das Angebot ist für die Teilnehmenden kostenlos. Die Termine werden auf der Homepage bekannt gegeben.

Croix-Rouge genevoise
Seniors d’ici et d’ailleurs

Le programme Seniors d’ici et d’ailleurs soutient les personnes âgées de plus de 55 ans, migrantes ou non. Les activités proposées ont pour but d’aider les aîné-e-s à vivre dans les meilleures conditions possibles.

HEKS AltuM-Tandem ZH

HEKS AltuM-Tandem bringt in Zürich und Winterthur ältere Menschen mit einer Fluchtbiographie und freiwillige Begleitpersonen mit eigenem Migrationshintergrund partnerschaftlich zusammen. Ziel des Tandem-Projekts ist, neu zugezogene, sozial isoliert lebende Geflüchtete im Alter 50+ bei ihrem Neuanfang in der Schweiz zu begleiten und ihre Integration in die Gesellschaft sowie in ihr Wohnumfeld zu unterstützen.

EPER
InfoSuisse 50+

InfoSuisse 50+ est un cours de francais pour débutants destiné aux personnes migrantes de plus de 50 ans qui a pour but de faciliter leur intégration sociale en Suisse. Ce cours en action permet de rompre l’isolement social et de gagner en autonomie par l’apprentissage de la langue à travers les thématiques de la vie quotidienne : la mobilité, la santé, etc. Des sorties et des ateliers TIC complètent l’apprentissage en classe dans le but de mettre en pratique les connaissances acquises.

Croix-Rouge genevoise

La Croix-Rouge genevoise a ouvert le 20 avril 2022 un Centre d’accueil de jour qu’elle gère en partenariat avec l’Hospice général afin d’accueillir et d’informer les réfugié-e-s arrivant à Genève depuis que de nombreuses personnes fuient l’Ukraine. Cette ouverture s’inscrit pleinement dans la mission de la Croix-Rouge genevoise qui, pour rappel, est d’apporter une aide de proximité aux personnes en situation de vulnérabilité vivant à Genève, tout particulièrement les enfants, les jeunes, les familles et les personnes âgées, en préservant leur dignité.

Studien und Fachbeiträge

 

FHNW (2017)

Teilhabe und Lebenslage von alternden Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen

Angesichts des grossen Erkenntnisdefizits bezüglich Handlungsweisen und Handlungsmöglichkeiten von älteren Flüchtlingen und vorläufig aufgenommenen Personen hatte die Studie zum Ziel, erste Einblicke in die Lebenslage und die gesellschaftlichen Teilhabechancen von vorläufig Aufgenommenen und anerkannten Flüchtlingen zu gewinnen.

Zeitlupe (2022)

Rund fünf Millionen Menschen sind vor den Kriegswirren der Ukraine geflüchtet, rund 50 000 davon in die Schweiz. Darunter befinden sich viele ältere Menschen, so etwa der 83-jährige Mykhailo Nikonchuk. Sie sind besonders auf Unterstützung und Solidarität angewiesen. Flüchtlingen aus anderen Ländern bleibt beides oft verwehrt.

dpa-Faktenchecks (2023)

AHV-Ansprüche von Ukrainern weniger umfangreich als behauptet:
Unter ukrainischen Schutzsuchenden in der Schweiz sind auch Menschen, die gerade das Rentenalter erreichen. Doch welche Ansprüche auf eine AHV-Rente sie haben, wird nicht immer korrekt wiedergegeben.


über die Schweiz hinaus

 

BAGSO (DE)

Der Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine erschüttert Europa und die Welt. Er bringt Zerstörung und endloses Leid über die Menschen in der Ukraine. Millionen sind auf der Flucht. Sie suchen Zuflucht innerhalb der Ukraine und in den europäischen Nachbarstaaten, auch in Deutschland. Die Hilfsbereitschaft ist groß, ebenso die Betroffenheit. Als Dachverband der Seniorenorganisationen lenkt die BAGSO den Blick besonders auf die Situation der älteren Menschen in diesem Krieg.